...

Nachtwächtertour, Stadtführung

 

 

Zu einem historischen Abendspaziergang führte uns Werner Kevenhörster am 11.05.2011 durch die Vechtaer Altstadt. Er berichtete über die Entstehung Vechtas und ließ deren Geschichte in alten Sagen und Legenden wieder aufleben.

 

Beim Alten Rathaus wurde über den Bau der mittelalterlichen Burg berichtet. Überfälle, Kriege und Brandschatzungen zerstörten immer wieder erhebliche Teile der Stadt. Bei einer archäologischen Ausgrabung in den Jahren 2005/2006 wurden die Überreste der Burg Vechta freigelegt. Ein Großteil der Funde kann man im Museum im Zeughaus besichtigen. Westlich der Stadt wurde 1666 die Zitadelle gebaut. Heute ist eine Teilrekonstruktion einer historischen Bastion mit Wassergräben im Zitadellenpark zu sehen.

Vom Alten Rathaus aus, vorbei am Amtsgericht mit der Skulptur „Ritt gegen das Vorurteil“, führte uns der Weg zur Klosterkirche. Herr Kevenhörster berichtete über die Gründung des Klosters durch die Franziskaner Mönche und die Umwandlung des Klosters in ein Gefängnis.

Weiter ging es zur Propsteikirche St. Georg. Auch hier brachten Zerstörungen und Restaurierungen Veränderungen mit sich; es sind verschiedene Baustile erkennbar. Eine interessante Erzählung gab es zu den zwei gut sichtbaren Kanonenkugeln im Turm der Propsteikirche, die vom Abzug der schwedischen Besatzer zeugen.

Nächster Halt war beim Europaplatz. Von hier aus berichtete Herr Kevenhörster über das historische Kaponier, das Gebäude „Hotel Drei Kronen“, die moderne Skulptur des „Straßenfegers Martin“ und Vechta als Pferdestadt mit der Skulptur des „Warwik Rex“. Mit dem Springpferd hat der heimische Turnierreiter Alwin Schockemöhle bei Olympischen Spielen eine Goldmedaille errungen. Der Bericht über den Beruf des Scharfrichters und eine Geschichte über die fleißige Dienstmagd des Herrn Melchers brachte uns zum Gruseln und auch zum Schmunzeln.

In der Kronenstraße sahen wir die Bronzedarstellung eines Hundes, die an den an Rittmeister Sprengepiel erinnert, der um 1640 mit seinen Reitern plündernd durch die Lande zog. Der Sage nach wurde er dafür in einen schwarzen Hund mit glühenden Augen verwandelt.

Eine weitere Station der Führung war die Juttastraße, in der über die zerstörte Synagoge und die Geschichte der Juden in Vechta berichtet wurde; sogenannte Stolpersteine im Gehwegbereich der ehemaligen Wohnhäuser der Juden sollen zum Nachdenken anregen.

Das Ende der Stadtführung bildete der Bereich Burgstraße/Nepomukbrücke. Hier steht die Statue des Heiligen Nepomuk, dem Schutzpatron der Stadt. Am angrenzenden Pastorat St. Mariä Himmelfahrt weist eine markant gestaltete Schrifttafel darauf hin, dass an dieser Stelle das Geburtshaus des Komponisten Andreas Romberg stand.

Gegenüber steht die Elmendorffburg. Sie wurde an dieser Stelle, wo früher ein alter Burgmannshof stand, vom Freiherrngeschlecht derer von Elmendorff im klassizistischen Stil erbaut. Hier wohnten u.a. Persönlichkeiten wie der spätere Bischof von Münster, Kardinal Clemens August Graf von Galen, zusammen mit seinem Bruder Franz. Heute beherbergt die Elmendoffburg einen gastronomischen Betrieb.

Herr Kevenhörster wusste auf der ganzen Tour neben historischen Daten und Fakten vieles über Tradition, Brauchtum und Sitten der Stadt Vechta zu berichten. Daneben sorgten allerhand launige Anekdoten für Aufheiterung.

Zum Abschluss nutzten wir den Biergarten der Elmendorffburg für weitere Gespräche.

Fotos